Regelmäßige Headhunter-Anfragen und Jobangebote via Xing oder LinkedIn gehören für Dich als Top-Berater zum Alltag. Schließlich hast Du nach einer steilen Lernkurve im Consulting die wichtigsten Kompetenzen entwickelt, die in so gut wie jedem Unternehmen gefragt sind. Du bist selbstbewusst, kommunikativ, analytisch stark und kannst jedes Business-Problem mit links lösen. Damit steht Dir die Berufswelt auch für Deine nächsten Karriereschritte offen.
Mit den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten nach dem Consulting-Exit kommt es aber schnell zum Auswahl-Paradoxon. Denn zu viele Entscheidungsalternativen überfordern und behindern die Entscheidungsfindung – auch bei der Jobsuche. Einerseits willst Du keine wichtige Karriere-Opportunity verpassen. Andererseits musst Du eine Entscheidung treffen und stellst Dir die Frage:
“Was ist der perfekte nächste Karriereschritt für mich?”
Karriere nach dem Consulting
In der Theorie hast Du alle nötigen Skills, um nach dem Ausstieg jede beliebige Karriereleiter erfolgreich hochzuklettern. Doch Reality-Check: Ganz so einfach wie gedacht ist der Ausstieg dann doch nicht. Er hängt von vielen Faktoren ab.
Entscheidend sind vor allem Dein Gesamtprofil, Deine bisherigen Projekte und Kunden. Ist ein Kunde von Dir überzeugt und will Dich nun abwerben? Hast Du einen Einblick in viele verschiedenen Branchen bekommen? Oder konntest Du Dich auf eine Industrie konzentrieren und spezielle Expertise in einem bestimmten Bereich aufbauen? Vor allem mit Fokus auf Digital-Themen wie Cloud, Big Data oder Analytics, liegst Du genau im Trend der Zeit und kannst viele Unternehmen im Zuge der Digitalisierung unterstützen.
Auch Dein bisheriger Arbeitgeber spielt eine Rolle. Doch Vorsicht: Unsere langjährige Erfahrung im Recruiting bestätigt, dass McKinsey-, BCG- oder Bain-Referenzen im Lebenslauf noch lange keine allgemeingültige Eintrittskarte für jede Wunschposition oder jedes Wunschunternehmen mehr sind. Auch wenn die oft sehr guten Alumni-Netzwerke von Top-Beratungen viele Vorteile verschaffen können, rollt nicht jede Firma für den Ex-MBBler den roten Teppich aus. Der negative Stereotyp vom “abgehobenen Strategieberater ohne relevante operative Erfahrung“ hält sich leider hartnäckig.
Diese Exit-Optionen erwarten Dich nach dem Consulting-Ausstieg
Welche Option genau die richtige für Dich ist, hängt nicht nur von Deinen Kompetenzen, sondern vor allem von Deinen persönlichen Präferenzen ab. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir genau darüber im Klaren bist, was Du willst: Hast Du Lust auf mehr Verantwortung im Job oder darauf, Eigenkapital zu investieren? Träumst Du von einer besseren Work-Life-Balance? Wofür bist Du bereit, Gehaltsabstriche in Kauf zu nehmen?
Übersicht:
Alternative Freelance-Consulting
Wechsel von der Beratung direkt in die Industrie
Consulting Exit Private Equity/Venture Capital
Dynamik finden in jungen Start-ups
Der Non-Profit-Berater
Nach der Uni ist vor der Uni
➥ Tabelle: Welcher Consulting-Exit ist der richtige für Dich? [PDF]
Alternative Freelance-Consulting
Gehörst Du zu den Beratern, die zwar Spaß an ihrer Arbeit haben, sich jedoch mehr Kontrolle über Projekte, Arbeitszeiten und ihren allgemeinen Lebensstil wünschen? Wenn Du darüber hinaus nicht viel Wert auf Partner-Titel oder ein festes Arbeitsverhältnis legst, ist die Arbeit als Freelance-Consultant nach dem Consulting-Exit genau das Richtige für Dich.
Der Drang nach selbstbestimmter Arbeit hat in den letzten Jahren zu einer Art Umbruch der Berufswelt geführt. Auch die Consulting-Branche ist davon nicht ausgeschlossen. Während sich vor zwanzig Jahren nur die “alten Hasen” mit starken Netzwerken als Freiberufler durchschlagen konnten, gibt es heute Vermittlungsplattformen wie consultingheads, die Firmen und Freelance-Berater bequem und effizient zusammenführen. So schaffst Du es auch als junger Berater mit geeigneter Expertise regelmäßig, an passende Kunden und interessante Projekte zu gelangen.
Damit hast Du nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern verdienst sogar um einiges mehr als bei Top-Beratungen. Denn bei dem höheren Stundenlohn und geringen Abgaben für Overhead-Kosten bleibt ein Gehalt übrig, das sich sehen lassen kann. Wir haben bei unseren Freelance-Nutzern schon Steigerungen ihres Gehalts von 100% beobachtet!
Wechsel von der Beratung direkt in die Industrie
Der Königsweg und Traum vieler Berater ist es direkt in eine Führungsposition in der Industrie zu wechseln. Oliver Bäte war 14 Jahre lang bei McKinsey in verschiedenen Stufen tätig und wechselte mit 42 Jahren in den Vorstand der Allianz. Doch Unternehmen fördern oft lieber ihren eigenen Nachwuchs als extern einzustellen. Deshalb musst Du Dich als Berater in der Industrie meistens erst als Projektleiter beweisen, bevor Du dann in eine Führungsposition aufsteigen kannst. Das beinhaltet weniger Gehalt und erfordert viel Ausdauer. Im Mittelstand kannst Du jedoch mit mindestens einem Jahr Leitungserfahrung unter Umständen direkt in die Geschäftsführung einsteigen.
Besonders beim Ausstieg in die Industrie gilt: Je frühzeitiger Du anfängst zu planen, desto besser. Schon beim Einstieg ins Consulting kannst Du Deinen Arbeitgeber mit der gewünschten Ausstiegs-Industrie im Hinterkopf wählen. Dann geht es ans Kontakte knüpfen. Vor allem der regelmäßige Kontakt zu den Kunden ist wichtig, denn von diesen kannst Du direkt in eine leitende Position abgeworben werden, die dann vielleicht sogar Gehaltssprünge mit sich bringt.
Consulting Exit Private Equity/Venture Capital
Im Bereich Venture Capital wechselst Du zwar die Branche, bleibst aber Berater in einem ähnlichen Arbeitsumfeld. Das bedeutet also, dass Dich ein ebenso stressiger und turbulenter Alltag erwartet. Finanziell gesehen ist Private Equity jedoch die beste Ausstiegsmöglichkeit und aus diesem Grund unter Beratern heiß begehrt. Du verdienst besser als im Consulting und wirst mit noch mehr Prestige belohnt. Außerdem bekommst Du die Möglichkeit große Deals zu landen und sogar ganze Industrien zu verändern. Die perfekte Wahl für den ambitionierten Berater.
Doch der Einstieg in ein PE-Unternehmen ist schwierig ohne Hintergrund im Investmentbanking. Mit MBB-Referenz im Lebenslauf und den dazugehörigen Connections kannst Du gegebenenfalls mit der starken IB-Konkurrenz mithalten. Ansonsten musst Du zumindest ein Praktikum bei einer Bank oder einige Projekte mit Fokus auf Corporate Finance vorweisen können, um zum Interview eingeladen zu werden. Der beste Zeitpunkt zum Wechsel ist in einer Position als Senior Consultant oder junger Projektleiter, also wenn Du noch möglichst branchennah gearbeitet hast.
Dynamik finden in jungen Start-ups
Selbstständig zu arbeiten und ein eigenes Unternehmen zu gründen ist inzwischen auch unter vielen Beratern die Wunschvorstellung schlechthin. Mit dem Erfahrungswissen und der richtigen Geschäftsidee hast Du als Berater alles, was Du für die erfolgreiche Gründung brauchst. Wenn Du langfristig diesen Ausstieg anstrebst, kannst Du schon während der Berater-Karriere das nötige Geldpolster für die Finanzierung des späteren Business zur Seite legen. Außerdem solltest Du die Chance nutzen, bereits Connections zu Investoren aufzubauen.
Hast Du keine eigene Geschäftsidee, aber Lust auf ein junges und dynamisches Arbeitsumfeld, kannst Du auch in ein bestehendes Start-up einsteigen. Dort kommst Du meistens für CEO- oder Business-Development-Positionen in Frage. Es ist jedoch wichtig, den Wechsel anzustreben noch bevor Du Dich an das erhöhte Consulting-Gehalt gewöhnt hast. Denn auch wenn junge Start-ups mit Spaß, coolen Teams und lustigen Events werben, können sie Dir häufig eins nicht bieten: ein hohes Gehalt. Doch wenn Du Anteile bekommst, wirst Du bei einem erfolgreichen Business mehr als entlohnt, denn die können eines Tages extrem viel Wert sein.
Der Non-Profit-Berater
Vielleicht hast Du nach jahrelangem gänzlich profitorientiertem Arbeiten die Nase voll. Du hast zwar Spaß an Deinem Job, aber sehnst Dich danach, Deine Kompetenzen für das Lösen von Problemen einzusetzen, die global gesehen wichtiger sind. Dann kommen für Dich große Nonprofit-Organisationen in Frage, die Unterstützung in Strategiefragen und den Bereichen internationale Entwicklung oder Projektmanagement suchen. Doch die werteorientierte Arbeit hat ihren Preis: weniger Gehalt, lange Arbeitszeiten und teilweise sogar gefährliche Standorte.
Ein in Deutschland eher ungewöhnlicher Ausstieg ist der Wechsel in Regierungspositionen – entweder direkt oder mit Zwischenstation in einer NPO, die Kontakte zum öffentlichen Sektor hat. Auch hier musst Du in Sachen Gehalt, Arbeitszeit und Karriereaussichten Abstriche machen.
Nach der Uni ist vor der Uni
Um Deinen Wissensdurst zu stillen und Deinen eigenen Marktwert zu steigern, ist das MBA-Studium oder die Promotion die ideale Wahl. Ein Studium nach dem Consulting-Exit bietet Dir die Möglichkeit, eine kleine Bildungspause einzulegen, und etwas Zeit, um Dich neu zu orientieren. Außerdem erhöht ein weiterführendes Studium die Chancen auf eine steile Karriere in einer anderen Industrie.
Eine weitere Option akademischer Natur stellt außerdem das Lehren selbst dar. Als Berater hast Du ausgesprochen gute Kommunikationsfähigkeiten und bist geübt, Sachverhalte prägnant und verständlich zu erklären. Das macht Dich zum idealen Hochschulprofessor. Besonders an Fachhochschulen bist Du willkommen, da dort die Dozenten auch immer eine gewisse Zeit an Berufserfahrung mitbringen müssen. Bei diesem Ausstieg spielt der Zeitpunkt keine Rolle. Manche Berater erfüllen sich mit einer Professur oft sogar noch im höheren Alter einen Lebenstraum.
Tabelle: Welcher Consulting-Exit ist der richtige für Dich? [PDF]
Gute Aussichten für Berater
Auch wenn die Situation für ehemalige Berater in einigen Bereichen nicht mehr ganz so rosig aussieht wie vor 20 Jahren, bieten sich Dir auch heute noch unzählige Optionen, wenn Du Dich für den Ausstieg entscheidest. Denn Deine Kompetenzen als Berater bleiben hoch geschätzt in jeder Art von Unternehmen – von einem Start-up und DAX-Unternehmen bis hin zur Non-Profit-Organisation. Wenn Du genau weißt, was Du willst, und frühzeitig den Ausstieg planst, hast Du gute Aussichten Deine Ziele zu verwirklichen.
Du bist Berater und willst Dich bereits nach konkreten Jobs umschauen, die nach dem Ausstieg für Dich in Frage kommen könnten? Dann melde Dich bei consultingheads an – kostenlos und vertraulich. Egal ob Vollzeit- oder Freelance-Job, bei uns erhältst Du Zugriff auf exklusive und für Dich passende Stellen!
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4 Antworten
Mein Bruder hat bereits erfolgreich 5 Jahre als Consultant gearbeitet. Er fragt sich nun, ob er abseits der Unternehmensberatung eine neue Aufgabe finden kann oder ob das noch zu früh in seiner Karriere ist. Danke für das Aufzeigen, verschiedener Optionen. Das wird ihm sicher helfen.
Hallo Nina,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Es freut uns sehr, dass wir Deinem Bruder durch unseren Artikel über die verschiedenen Exit-Optionen weiterhelfen können. Gerne kann er sich auch auf consultingheads anmelden, um sich nach neuen Möglichkeiten umzuschauen – natürlich kostenlos und vertraulich auf: https://www.consultingheads.com/de/home-consultant
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
wünscht das consultingheads-Team
Ich werde bald mit meinem Studium anfangen und freue mich schon darauf. Ich möchte gerne Berater werden und informiere mich über das Thema, um besser zu verstehen und neue Idee zu sammeln. Deinen Beitrag hat mir einen guten Überblick darüber angeboten. Es gibt auf jeden Fall gute Aussichten für Berater. Eine Stelle als Hochschulprofessor hatte ich noch nicht berücksichtigt. Ich werde das im Kopf behalten, danke!
Hallo Florian,
vielen Dank für Deinen Kommentar, das freut uns zu hören! Wir wünschen Dir ganz viel Erfolg bei Deinem Studium. Wenn Du Dich dann bei einer Beratung bewirbst und auf die Vorstellungsgespräche vorbereiten möchtest, dann schau auch gerne bei PrepLounge (https://www.preplounge.com/de) vorbei – eine sehr hilfreiche Vorbereitungsplattform, auf der Du Dich mit anderen KandidatInnen austauschen kannst.
Viele Grüße,
Dein consultingheads-Team