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Freelance-Consulting: In 10 Schritten zum erfolgreichen Freiberufler

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Inhaltsverzeichnis

Wenn Du Unternehmensberater bist und den Ausstieg ins Freelance-Consulting anstrebst, stellen sich Dir wahrscheinlich eine Menge Fragen: Wie schaffst Du es als Freelance-Berater erfolgreich zu werden und regelmäßig Projekte an Land zu ziehen? Wie meldest Du Deine Tätigkeit beim Finanzamt an? Welchen Tagessatz kannst Du verlangen, um das Maximum auszuschöpfen?

Antworten auf Fragen wie diese findest Du im folgenden zweiten Teil unseres Freelance-Guides. Denn wir verraten Dir, wie Du es in 10 Schritten zum erfolgreichen Freelance-Berater schaffst. Wenn Du eine erste Einführung in das Thema freiberufliche Unternehmensberatung suchst, dann schau Dir auch den ersten Teil des Guides an! Dort bekommst Du unter anderem Infos über Abgrenzungen der Bezeichnungen Freelance vs. Freiberufler und Empfehlungen zum idealen Zeitpunkt für den Ausstieg in die Freelance-Beratung.

Übersicht:

1) Stelle sicher, dass Freelance-Consulting das Richtige für Dich ist

2) Manage Deine Erwartungen

3) Definiere Deinen Schwerpunkt und Deine Expertise

4) Bestimme Deinen Tagessatz

5) Baue ein Netzwerk für Deine Projektakquise auf

6) Plane den Zeitpunkt Deiner Kündigung

7) Melde Deine Freelance-Tätigkeit beim Finanzamt an

8) Kümmere Dich um Konten und Versicherungen

9) Meistere Dein Zeitmanagement

10) Bilde Dich weiter

➥ Infografik: In 10 Schritten zum Freelance-Berater [PDF]

Jetzt Freelance-Berater werden

1) Stelle sicher, dass Freelance-Consulting das Richtige für Dich ist

Bevor Du Dich mit den ersten bürokratischen Hürden beschäftigst, solltest Du Dir sicher sein, dass Freelance-Beratung überhaupt das Richtige für Dich ist. Klar hat die Arbeit als Angestellter für eine Unternehmensberatung Nachteile. Du arbeitest unter streng geregelten Strukturen und hast wenig Kontrolle über Deine Arbeitszeiten, Projekte und Kunden. Doch als Freelance-Berater wirst Du stattdessen mit anderen Problemen konfrontiert werden. Denn mit mehr Freiheit kommt auch mehr Verantwortung auf Dich zu.

Wenn Du nur Deinem aktuell langweiligen Job entkommen willst, wird Deine Motivation für die Freiberuflichkeit wahrscheinlich langfristig nicht ausreichen. Deshalb ist es wichtig, Vor- und Nachteile abzuwägen und Deine jetzige Situation mit der als zukünftiger Freelance-Berater zu vergleichen. Hierbei soll Dir die folgende Gegenüberstellung helfen:

Vergleich zwischen Festanstellung und Freelance

Festanstellung Freelance
Du hast mehr Sicherheit und kurzfristig ein sicheres und hohes Einkommen. Du hast ein unstetes Einkommen, aber langfristig wahrscheinlich einen höheren Stundenlohn und eine bessere Work-Life-Balance.
Du bekommst Projekte und Ziele vorgegeben. Du kannst Dir die Projekte zwar aussuchen, aber Du musst Dich auch selbst um die Projektakquise kümmern.
Du bekommst Druck von Partnern und Vorgesetzten. Du bist Dein eigener Chef, aber vom Kunden abhängig, der Dich auch unter Druck setzt.
Der Arbeitgeber übernimmt die Abrechnung gegenüber der Sozialversicherung und sogar ca. 50 % der Beiträge. Du musst Dich um steuerliche Angelegenheiten sowie Versicherung komplett selbst kümmern (oder einen Steuerberater dafür konsultieren).
Unternehmensberatungen haben ganze Teams zur Beschaffung von Marktdaten und kümmern sich um die Reiseplanung. Du musst alles selbst regeln ohne „Knowledge-Team” und „Admin-Support”.
Du hast ein festes Netzwerk an Kollegen. Du bist auf Dich allein gestellt und hast kein festes Team.

Die wichtigsten Fragen, die Du Dir vor dem Sprung in die Freiberuflichkeit stellen musst, sind:

  • Was ist Deine Motivation? Unabhängigkeit? Flexibilität? Geld?
  • Wie hoch ist Dein finanzielles Polster für den Fall, dass Du kein Projekt findest? Wie viel Zeit steht Dir demnach für den Aufbau eines Kundenstamms zur Verfügung?
  • Bist Du bereit für die Verantwortung der Selbstständigkeit und Dich um Themen wie Steuern, Abrechnungen und einen stetigen Einkommensstrom selbst zu kümmern?

Alternativen für Freelance-Consulting

Du hast das Gefühl, Freelance-Consulting ist doch nicht das Richtige für Dich, aber Du bist in Deiner jetzigen Position trotzdem unzufrieden? Dann kommt vielleicht eine andere Form des Consulting-Exits oder der Wechsel innerhalb der Consultingbranche für Dich in Frage. Die folgende Tabelle zeigt Dir, wie Freelance-Consulting gegen andere Exit-Optionen abschneidet:

Tabelle: Welcher Consulting-Exit ist der richtige für Dich? [PDF] consultingheads blog consultingheadlines
Eine Übersicht und Einschätzung der verschiedenen Ausstiegsoptionen nach Sicherheit, Verantwortung, Prestige, Gehalt, Work-Life-Balance und Flexibilität. Beinhaltet auch typische Positionen und den idealen Zeitpunkt für den Exit.

2) Manage Deine Erwartungen

Deine bisherigen Überlegungen werden Dir nun beim zweiten Schritt behilflich sein. Denn wenn Du Dir erst einmal alle Nachteile der Freelance-Beratung vor Augen gehalten hast, wird es Dir auch einfacher fallen, bei Deinen Erwartungen an den neuen Beruf realistisch zu bleiben. Idealisiere Deinen Traum vom Freelance-Berater nicht und bereite Dich mental auf die auf Dich zukommenden Herausforderungen vor. Das hilft Dir durchsetzungsstark zu bleiben, wenn Du mit den ersten Schwierigkeiten als Freelance-Berater konfrontiert wirst.

Viele angehende Freelancer entscheiden sich beispielsweise vor allem wegen der Freiheit und Unabhängigkeit für diesen Consulting-Exit. Als freiberuflicher Berater bist Du tatsächlich nicht mehr an ein bestimmtes Unternehmen gebunden. Trotzdem arbeitest Du nicht hundertprozentig nur für Dich selbst. Du arbeitest immer noch für jemand anderen – und zwar den Kunden. Du musst Dich beim Zeitplan an den Klienten halten und bist beim gesamten Kundenkontakt ganz auf Dich allein gestellt. Das solltest Du nicht unterschätzen!

3) Definiere Deinen Schwerpunkt und Deine Expertise

Eine der wichtigsten Fragen, die Du Dir als angehender Freelance-Consultant stellen solltest ist: Was ist Dein USP? Wodurch unterscheidest Du Dich von Deiner Konkurrenz und wie willst Du potentielle Kunden von Dir überzeugen? Bist Du Generalist oder ein Experte in einer bestimmten Industrie oder Funktion? Auf welche Industrie oder Bereiche willst Du Dich bei der Projektakquise konzentrieren? Hast Du schon Zertifikate oder Qualifikationen erworben, die Dich von anderen Beratern abheben?

Wenn Du einer von wenigen Experten in einem Gebiet bist, das besonders gefragt ist, füllst Du eine Marktlücke und hast sozusagen den Jackpot geknackt. Du wirst leicht in Deinem Bereich Projekte finden. Die fachlichen Expertisen unserer Freelancer auf consultingheads weisen darauf hin, dass Kenntnisse in IT, Finanzen oder Einkauf & Supply Management eher seltener vertreten sind.

Freelance Consultant Expertisen consultingheads blog consultingheadlines
Quelle: Kandidatenpool: Freelancer ©consultingheads

Je früher Du anfängst Dein Profil aufzubauen, desto besser. So kannst Du Projekte schon während Deiner Karriere als angestellter Unternehmensberater so wählen, dass sie zu Deinem Ziel als zukünftiger Experte oder Generalist passen. Das wirkt sich für Deine Karriere sowohl in als auch außerhalb der Beratung positiv aus.

4) Bestimme Deinen Tagessatz

Als Freelance-Consultant ist es gängig, einen Tagessatz zu verlangen. Dieser wird mit dem Kunden vor Projektantritt verhandelt und gilt für die gesamte vorher festgelegte Projektdauer. Denk daran, dass Du als Freelance-Berater noch weitere Kosten hast wie Sozialabgaben, Altersvorsorge und Rücklagen für Urlaub, Krankheit sowie Tage ohne Projektarbeit. Du solltest also am besten einen Mindesttagessatz im Kopf haben, mit dem Du diese Kosten decken und an dem Du Dich bei der Projektakquise orientieren kannst.

Königsdisziplin ist es hierbei, die höchstmögliche Vergütung herauszuholen, die angemessen ist. Bei längeren Projekten kann der Tagessatz auch mal niedriger gesetzt sein als bei kurzen und stressigen Projekten. Ist es ein Projekt, das wie auf Dich zugeschnitten ist, bist Du in guter Verhandlungsposition. Wichtig ist: Verkaufe Dich nie unter Wert und nimm kein Projekt an, das unter Deinem festgelegten Mindesttagessatz liegt!

Freelance-Consulting Berater Tagessatz consultingheads blog consultingheadlines
Quelle: Kandidatenpool  © consultingheads

Damit Du eine Idee gängiger Mindesttagessätze im Freelance-Consulting bekommst, haben wir Dir die angegebenen Beträge unserer Freelance-Consultants zusammengestellt. Die Hälfte der Freelancer auf consultingheads verlangt einen Mindesttagessatz von 500 bis 1.000 Euro. Da 1.000 Euro der am häufigsten genannte Wert ist (15 %), empfehlen wir Dir, Dich bei Deinen Verhandlungen daran zu orientieren. Der Tagessatz der Projekte, die wir über consultingheads vermitteln, liegt im Durchschnitt außerdem zwischen 700 und 1.500 Euro.

Siehe auch Unternehmensberater Gehalt: Wie viel verdiene ich als Consultant?

5) Baue ein Netzwerk für Deine Projektakquise auf

Deine Qualifikationen und Fähigkeiten als Berater sind wichtig. Doch mindestens genauso wichtig ist es für Dich, ein Netzwerk an Kunden aufzubauen, aus denen Folgeaufträge entstehen. Denn davon hängt Dein langfristiger Erfolg ab. Wenn Du keine Kunden gewinnst, erzielst Du keine Umsätze, um Deine eigenen Kosten zu decken. Doch wie genau baust Du Dein Netzwerk auf?

Persönliches Netzwerk

Als erste Anlaufstelle solltest Du das Potenzial Deines beruflichen und persönlichen Netzwerks ausschöpfen. Eine Möglichkeit ist es, ehemalige Kunden, relevante Kollegen oder Freunde zu kontaktieren. Lass sie wissen, dass Du sie gerne bei Projekten unterstützt! Du kannst sie außerdem nach Referenzen fragen und hoffen, dass sie Dich im Hinterkopf behalten oder weiterempfehlen. Selbst wenn die direkten Ansprechpartner selbst nicht zu Kunden werden, kennen sie eventuell jemanden, der später zum Kunden konvertiert.

So kannst Du Dir nach und nach eine Datenbank mit Kontakten aufbauen, aus denen Du Leads generierst. Sobald Du einige Jobs in der Tasche hast, wirst Du merken, dass Du das Schwierigste hinter Dich gebracht hast. Denn zufriedene Arbeitgeber sorgen für Folgeaufträge und Weiterempfehlungen. Vergiss deshalb nicht, die Beziehungen mit Kunden zu pflegen. Halte sie stets auf dem Laufenden, wann genau Du für Projekte verfügbar bist!

Vermittlungsplattformen

Gerade wenn Du bereits nach wenigen Jahren Beratungserfahrung ins Freelance-Consulting aussteigst, beschränkt sich Dein persönliches Netzwerk vermutlich eher auf wenige Kontakte. Doch keine Sorge: Vermittlungsplattformen im Web, die Unternehmen und Freelance-Berater zusammenbringen, helfen gerade jungen Beratern dabei, ihre ersten Aufträge und Projekte an Land zu ziehen. Doch welches Portal ist das Richtige für Dich?

Freelance Berater finden

consultingheads ist mit 4.000 registrierten Beratern und 200 Partnerunternehmen mittlerweile eines der größten Vermittlungsplattformen im deutschsprachigen Raum. Während manch andere Portale Fees von den angemeldeten Beratern verlangen, ist consultingheads für Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei. Melde Dich einfach kostenlos an und wirf einen Blick auf unsere Projekte! Durch unseren Skill-Match siehst Du schnell, welche passenden Projekte für Dich dabei sind.  

Karriere-Netzwerke

Ein weiteres Tool für die Kundenakquise ist die Verwendung sozialer Netzwerke. Auf XING oder LinkedIn hast Du die Möglichkeit, relevante Ansprechpartner zu finden und aktiv zu kontaktieren. Überlege Dir eine kurze Ansprache und biete Dich als Experte an, um zukünftige Projekte zu unterstützen. Du solltest außerdem Dein Profil regelmäßig aktualisieren und angeben, wann Du für neue Projekte verfügbar ist.

Darüber hinaus kannst Du Dich auf Karriere- oder anderen sozialen Netzwerken als Experte in Deinem Gebiet positionieren. Wenn Du Dich beispielsweise auf den Bereich Digitalisierung spezialisierst, solltest Du relevanten Content teilen und selbst interessante Beiträge zum Thema Künstliche Intelligenz, digitaler Wandel und Consulting 4.0 erstellen. So kannst Du potentielle Kunden auf Dich aufmerksam machen, die dann im Idealfall später bei ihrer Suche nach einem Digital-Experten auf Dich zukommen.

Eigene Website

Wir haben gemerkt, dass es bei besonders erfahrenen Freelance-Beratern mittlerweile gängig ist, sich auf einer eigenen Website zu präsentieren. Unserer Meinung nach ist dies kein Muss, aber ein „Nice-to-have”. Denn wenn die Seite übersichtlich und grafisch ansprechend aufbereitet ist, zeugt dies von Professionalität und gibt Dir die Möglichkeit, wichtige Infos zu Deiner Person preiszugeben.

Du kannst zum Beispiel Deinen Werdegang, Dein Alleinstellungsmerkmal und Deine Expertisen darstellen. Ausgeschmückt durch Referenzen macht dies einen guten Eindruck beim potentiellen Kunden. Wenn Du also Lust dazu hast, Dein Self-Marketing durch eine eigene Website zu boosten, sichere Dir am besten eine eigene Domain mit Deinem Namen.

6) Plane den Zeitpunkt Deiner Kündigung

Im ersten Teil des Freelance-Guides haben wir die Empfehlung gegeben, nach ungefähr drei Jahren Beratungserfahrung in die Freelance-Beratung auszusteigen. Das sollte für Dich aber nur als grober Richtwert gelten. Der ideale Zeitpunkt für den Ausstieg hängt von Deinem beruflichen Werdegang, Deinem Netzwerk, Deiner Expertise und vielen weiteren Faktoren ab. Du solltest auch in Deine Überlegungen mit einbeziehen, welchen Weg Du ins Freelance-Consulting gehen möchtest. Die drei verschiedenen Optionen haben wir Dir im ersten Teil des Freelance-Guides vorgestellt.    

Wenn Du Dich für eine Option mit Beendigung Deines festen Arbeitsverhältnisses entscheidest, musst Du den Zeitpunkt der Kündigung bewusst wählen. Du solltest schon im Voraus geplant haben und zumindest ein Projekt in Ausschau haben, damit die Lücke zwischen Festanstellung und Freelance-Consulting nicht allzu groß ist. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn Du ein gutes Verhältnis mit Deinem Arbeitgeber behältst, um eventuell später bei Projekten in Frage zu kommen. Halte deshalb Versprechungen und Verantwortungen ein und sei möglichst offen und ehrlich bei Deiner Kündigung.

7) Melde Deine Freelance-Tätigkeit beim Finanzamt an

Freelance Finanzamt

Sobald Du erste Kunden akquiriert hast lohnt sich der Gang zum Finanzamt, um Deine Tätigkeit anzumelden. Das Finanzamt wird zunächst prüfen, ob Du als Freiberufler oder Freelancer eingestuft wirst. Als Freiberufler musst Du bestimmte Anforderungen erfüllen wie zum Beispiel ein BWL- – oder vergleichbares – Studium sowie Beratungserfahrung nachweisen können. (Kleiner Tipp: Wenn Du zugelassener consultingheads-Nutzer bist, dann kannst Du prinzipiell davon ausgehen, als freiberuflicher Berater in Frage zu kommen. Schließlich screenen wir unsere Nutzer nach Beratungshintergrund und akademischem Profil.)

Erfüllst Du diese Anforderungen, bist Du als Freiberufler von der Gewerbepflicht und doppelter Buchführung befreit. Du musst nur einmal im Jahr eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung vorlegen. Als Freelancer musst Du hingegen ein Gewerbe anmelden und Gewerbesteuer zahlen. In jedem Fall bist Du für die Zahlung der Einkommensteuer und Umsatzsteuer verantwortlich. Dafür erhältst Du vom Finanzamt eine Steuernummer, die auf allen Rechnungen zu vermerken ist, und einen Zahlungsplan mit der Höhe der zu zahlenden Einkommensteuer. Diese musst Du in der Regel alle drei Monate zahlen.

8) Kümmere Dich um Konten und Versicherungen

Als Freiberufler kannst Du im Gegensatz zum Freelancer theoretisch auch Dein Privatkonto für geschäftliche Zwecke nutzen. Trotzdem empfehlen wir Dir ein separates Konto zu eröffnen, um die verschiedenen Transaktionen und Überweisungen voneinander zu trennen. Das hilft Dir auch die schwankenden Einkommensströme und laufende Kosten wie zum Beispiel Steuern besser zu planen. Du kannst Dir zum Beispiel auch von Deinem geschäftlichen Konto ein monatliches Gehalt überweisen. So hast Du einen besseren Überblick und Rücklagen, auf die Du im Notfall zurückgreifen kannst.

Als Freelancer musst Du Dich um Deine Versicherungen selbst kümmern, da Du keinen festen Arbeitgeber mehr hast. Du kannst aber geleistete Beiträge samt Zulagen als Sonderausgaben in der Einkommensteuererklärung abrechnen. Über folgende Versicherungen solltest Du Dir Gedanken machen:

  • Kranken- und Pflegeversicherung: In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht. Du hast hier zwei Optionen: Du kannst Dich entweder freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Eine gründliche Recherche und der direkte Vergleich verschiedener Anbieter lohnen sich.  
  • Rentenversicherung: Als Selbstständiger bist Du nicht verpflichtet, in die Rentenversicherung einzuzahlen. Du solltest Dich aber auf jeden Fall für die Rente absichern. Das kannst Du durch Kapitalanlageprodukte (z.B. Indexfonds) tun oder indem Du freiwillig in eine private oder geförderte Rentenversicherung einzahlst (z.B. Riester-Rente). Der Monatsbeitrag beträgt bis zu einer Beitragsbemessungsgrenze von ca. 5.000 bis 6.000 Euro im Monat 18,6 % vom Einkommen. Wichtig ist, dass bei den Zahlungen keine Lücken entstehen, weil Du sonst Deine Ansprüche verlierst.
  • Weitere Versicherungen: Um nicht nur im Krankheitsfall abgesichert zu sein, empfehlen wir Dir außerdem eine Unfall-, (Berufs-)Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

9) Meistere Dein Zeitmanagement

Freelance-Consulting Zeitmanagement

Wenn Du erste Projekte an Land gezogen hast, hast Du schon einmal den wichtigsten Grundstein für Deine Freelance-Karriere gelegt. Nun geht es darum, die Projekte auch erfolgreich zu meistern und nebenbei Zeit für Deine anderen Verantwortungsbereiche zu finden. Grob betrachtet brauchst Du Zeit für: Projektarbeit, Projektakquise, bürokratische Tätigkeit, Weiterbildung und Freizeit. Gutes Zeit- und Selbstmanagement ist der Schlüssel für Erfolg. Strukturiere Deine Woche und Deinen Tag, besonders an Tagen oder Wochen, an denen Du auf keinem Projekt bist.

Teil des Selbstmanagements ist es auch, „Nein“ sagen zu können. Besonders zu Beginn hast Du vielleicht das Gefühl, alle Projekte annehmen zu müssen. Stattdessen solltest Du Projekte gezielt auswählen. Stell Dir und Deinem Kunden bei der Projektwahl immer folgende Fragen:

  1. Interessiert Dich die Branche/Industrie?
  2. Passen der Kunde bzw. das Unternehmen zu Dir? Vielleicht möchtest Du lieber für große und bekannte Unternehmen arbeiten oder kleine Hidden Champions.
  3. Welche Expertise kannst Du zum Thema inhaltlich einbringen? Was kannst Du lernen?
  4. Wie sind die Rahmenbedingungen des Projekts?
    • Projektort: Ist der Reiseaufwand für Dich akzeptabel?
    • Projektdauer: Ist es ein kurzes Projekt oder Langzeitprojekt und passt das in Deine Planung?
    • Projektbelastung: Bist Du bereit dafür, ein eher anspruchsvolles Projekt zu meistern? Hast Du das Gefühl, das Projekt unterfordert Dich?
  5. Kannst Du Dir vorstellen, mit dem Team und dem verantwortlichen Partner gut zusammenzuarbeiten?

10) Bilde Dich weiter

Gerade als ehemaliger Consultant bei einer großen Unternehmensberatung bist Du eine steile Lernkurve gewohnt. Doch die Zeiten der PowerPoint- und Excel-Workshops sind für Dich als erfahrenen Berater vorbei. Trotzdem solltest Du als Freelance-Berater versuchen, ein gewisses Momentum Deiner Lernkurve auch nach dem Consulting-Exit beizubehalten. Du kannst Zeiträume, in denen Du nicht auf Projekten bist, für Weiterbildungen nutzen.

Das Investment wird sich lohnen! Du bleibst motiviert, Dein Marktwert steigt und Du kannst Dich für Deine zukünftige Projektakquise besser positionieren. Zum Beispiel solltest Du Dich bei der Kurswahl auf spezielle Themengebiete wie SAP und Big Data Analytics konzentrieren, die momentan besonders gefragt sind. Auch Kurse im Kunden-, Konflikt-, Projekt- und Teammanagement sind sinnvoll. Kümmere Dich von nun an selbstständig um Coaching oder Fortbildungen, um Deine fachlichen Kenntnisse und besonders auch Deine Soft Skills zu trainieren! Steuerlich kannst Du diese Ausgaben natürlich auch absetzen.

Infografik: In 10 Schritten zum Freelance-Berater [PDF]

Freelance-Consulting Infografik: In 10 Schritten zum Freelance-Berater [PDF] consultingheads blog consultingheadlines
Eine Übersicht des Artikels und wie man es in 10 Schritten zum erfolgreichen Freelance-Consultant schafft

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