Markus Kopp ist Berater.
Er hat in den letzten zwei Wochen 180 Stunden gearbeitet. „Ich hab’s satt so viel zu arbeiten“, schreibt uns der Wahl-Londoner, „Ich will raus.“ Die E-Mail schickt er uns mitten in der Nacht von seinem Smartphone aus. Sie trägt den Zeitstempel 1:52 Uhr. Die Baker Street wirkt ungemütlich vom trüben regnerischen Wetter. Kopp ist gerade erschöpft in ein Taxi gestiegen, um endlich nach Hause zu fahren. Doch er weiß: In wenigen Stunden muss er wieder taufrisch beim Kunden auf der Matte stehen. „Wieso tue ich mir das überhaupt an?“ fragt er sich.
Eigentlich hat Kopp alles richtig gemacht.
Studium an einer elitären Business-School als Jahrgangsbester abgeschlossen, Auslandssemester in England und Praktika in drei verschiedenen Top-Unternehmen absolviert. Mit den Referenzen konnte Kopp fast alles machen und aufgrund des attraktiven Gehalts und der Aufstiegsmöglichkeiten fiel seine Wahl nach dem Studium dann aufs Consulting. So kam Kopp bei der Vorbereitung auf sein erstes Case-Interview das erste Mal auf uns zu. Über PrepLounge begleiteten wir ihn bis zu seinem Traumangebot bei einer der Top-3-Unternehmensberatungen.
Hochmotiviert startete Kopp seine Karriere.
Er lernte den spannenden Beraterberuf kennen und zu schätzen. Erfolgreich angelte er sich von Projekt zu Projekt und von Ort zu Ort. Das Jetset-Leben beflügelte ihn und er lernte gerne die verschiedenen Flairs neuer Städte und Länder kennen. Doch vor allem der Austausch mit seinen Kollegen und Partnern – wahre High-Achievers – inspirierten ihn. Euphorisch und ambitioniert wollte Kopp mehr und ging seinem Drang nach Veränderung nach.
So hat Kopp den Wechsel innerhalb der Beratung mittlerweile hinter sich.
Aktuell berät er Kunden in der Digital Practice einer anderen MBB-Beratung. Der Switch gab ihm damals einen neuen Kick. Nun schafft er es, auch diese Karriereleiter Stück für Stück hochzuklettern, und hat heute das Gefühl, wirklich etwas geleistet zu haben. Doch die Arbeit als Berater schlaucht. Nach einigen Jahren befriedigen ihn die positiven Aspekte nicht mehr ganz so sehr und die Schattenseiten des Jobs rücken immer mehr in den Vordergrund. Die Arbeitstage werden immer länger und die Gedanken schweifen immer häufiger in Richtung Ausstiegsmöglichkeiten ab. „Ganz ehrlich, jeder Berater da draußen denkt ständig daran“, berichtet Kopp.
– Der typische Karrierezyklus eines Beraters [PDF] –
Als Berater vor dem Exit steht er nun erneut vor der Qual der Wahl.
Kopp will raus, doch wohin genau – er hat keine Ahnung. Wenn Kopp nachts vom Projekt nach Hause kommt, ist er völlig ausgelaugt. Er hat weder Lust sich aktiv nach Jobangeboten zu erkundigen noch die dutzenden Headhunter-Anfragen auf Xing oder LinkedIn durchzugehen, die sich in den letzten Wochen angesammelt haben. Zwar ist er froh, dass er von consultingheads einen wöchentlichen Überblick über die spannendsten Jobmöglichkeiten per E-Mail geschickt bekommt – das hilft ihm, die vielfältigen Angebote zu selektieren – doch bei der Entscheidungsfindung tut er sich trotzdem schwer. Er fragt uns: „Welche Exit-Optionen könnt ihr mir empfehlen? Wie soll ich mich denn entscheiden?“
Eigentlich sollte man die Antworten auf solche Fragen heutzutage doch einfach im Netz finden können.
Das dachten wir uns. Doch die erste Google-Recherche im deutschsprachigen Raum zeigt: Es gibt zwar viele Online-Ratgeber und Webseiten, die Absolventen beim Einstieg in die Beratung helfen (wie auch unsere Plattform PrepLounge), doch wenn es um den Ausstieg geht, sind nur unübersichtliche Forumsdiskussionen und journalistische Kommentare unter den Top-Ergebnissen. Wirklich ganzheitlich und informativ ist das nicht. Kopp, der vor einer der wichtigsten Karriereentscheidung seines Lebens steht, hilft das auf keinen Fall weiter.
Deshalb also consultingheadlines!
Für Kopp und auch für Dich. Wir hoffen mit unserer jahrelangen Erfahrung im Consulting und unserem Experten-Netzwerk ein Online-Karrieremagazin für Berater aufzubauen, das Dir bei wichtigen Entscheidungen behilflich ist.
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